VERLÄNGERT BIS 31.12.2013 | Aufruf zur Blogparade „Dinge, die aus unserem Alltag veschwinden“ #dailyvanish

Und auf einmal waren sie weg…

Der Taschenrechner für die Mathe-Arbeit, das Poesiealbum mit Glanzbildern, die erste Schallplatte oder CD für die Kompaktanlage, der Teekessel zum Wasserkochen, die Videothek zum Filmeausleihen, der Pager um angepiept zu werden, die gelbe Telefonzelle um die Ecke zum Telefonieren, die Brockhaus-Reihe in der Schrankwand zum Nachschlagen. Es sind die Objekte und Orte im Alltag, an denen viele Erinnerungen hängen und die eines gemeinsam haben: Sie verschwinden langsam, aber sicher aus unserem Leben. Unweigerlich – mal schleichend, mal rasant und von heute auf morgen. Weg, sodass unsere Kinder und Kinderkinder manche Dinge gar nicht mehr kennenlernen werden und sie im Museum oder dem Internet entdecken werden müssen. Was genau ist eigentlich die Floppy-Disc, oder die Mini-Disc, oder die Laser-Disc? Hach… As Time Goes By.

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Die Polaroid-Kamera: Zwischen Tod und Revival

Wenn Dinge durch Erinnerungen bewahrt werden

Ich beschäftige mich mit dem Thema Museum und Social Media. Die Digitalität tut ihr übriges bei der Evolution und macht viele Dinge obsolet. Doch auch die Gesellschaft, die Forschung, die Produktentwicklungen und die Gewohnheiten der Menschen. Sie alle verändern täglich die Welt und ENTREIßEN uns Dinge, die wir lieb gewonnen und schätzen gelernt haben. Doch statt uns über Neues zu beschweren, sollten wir Vergängliches festhalten. Die Erinnerungen an die Telefone mit Wählscheibe, die Coca Cola Light Lime, das farbenfrohe Testbild in der Nacht auf vielen TV-Sendern, die drei ??? auf Hörspielkassette oder den rosafarbenden Papier-Führerschein. All die Dinge, von denen wir zukünftig unseren Nachkommen mit Begeisterung Geschichten erzählen werden, die zum Teil in Museen ausgestellt werden und zu denen es hoffentlich digitale Archive geben wird, um ab und an in den Erinnerungen an vergangene Tage und schöne Erlebnisse zu schwelgen. Einiges hat Michail Hengstenberg beim Spiegel bereits via „einestages“ zusammengetragen. Wie ich finde, noch nicht genug! Deswegen rufe ich zur Blogparade auf.

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Ein Kind der 80s: Der Ghetto Blaster mit Kassetten-Rekorder und Radio

Fuck You Vanitas! Blogparade #dailyvanish gegen die Vergänglichkeit

Schreibt eure Erinnerung an diese Dinge auf euren Blog. Als Geschichte, als Foto-Lovestory, als Liebesbrief, als Hommage. An die Dinge, die vielleicht schon mit dem kommenden Jahrzehnt verschwunden und vergessen sein werden. Macht Fotos davon, sucht auf eurer Festplatte oder in der Fotobox nach Bildern. Oder ihr interviewt Familienmitglieder – den Vater oder die Oma – und fragt eure Arbeitskollegen. Erzählt von den Dingen auf eurem Blog, die sicherlich heute und morgen museumsreif sind.

Verlinkt euren Blogpost mit meinem Blog www.dermuseumsheld.wordpress.com bzw. diesem Artikel, sodass ich Kenntnis von eurem Beitrag bekomme. Setzt den Hashtag #dailyvanish dazu und ruft zum Mitmachen auf. Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Menschen im Web mitmachen. Explizit auch gewünscht: Auch Blogposts von Kultureinrichtungen (Museum bis Theater) und Unternehmen sind herzlich willkommen! Hier einmal 6 meiner Wunschmitmacher diesebezüglich:

  1. Der Spiegel zur Schreibmaschine
  2. Die Stadt Moers zu Parkuhren
  3. Das Museum für Kommunikation zum Anrufbeantworter
  4. Tape TV zu einer Band, die es 2020 nicht mehr gibt
  5. Osram zur Glühbirne
  6. Die ZOOM Erlebniswelt, zu einer bedrohten Tierart
  7. Radio 1LIVE zu einem Tonträger nach Wahl

Die Blogparade läuft von JETZT bis zum Heiligabend 2013, also knapp 7 Wochen. Alle Beiträge werden hier im Blogpost gesammelt, sodass jeder auch in den Erinnerungen anderer schwelgen kann. Wer noch weitere Gedankenanstöße haben möchte, findet auch im YouTube-Channel „Museum Of Obsolete Objects“ ein bisschen Inspiration. Ich freue mich auf eure Beiträge und werde sicherlich bis zum 24.12.2013 auch noch so einige #dailyvanish-Beiträge hier verfassen! Parallel werde ich ein Pinterest-Board auf http://www.pinterest.com/MuseumsHeld einrichten, um die Blogparade auch visuell zu sammeln.

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Irgendwann in den 90s wurde aus Rider Twix. Sonst änderte sich nix.

PS: Ein Blogbeitrag zur Teilnahme an #dailyvanish sollte es schon sein, aber ich verlinke natürlich auch gerne Fotoalben und Beiträge auf Facebook und Google+, Videos auf YouTube und Vimeo, Flickr-Alben oder sonstige Abbildungen im Netz zum Thema. Lasst es mich nur wissen – am besten hier als Kommentar.

Die Blogbeiträge

Annette Schwindt: „Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden #dailyvanish“ (handgeschriebene Briefe/Karten)

Gesa (@textfuss): „Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden #dailyvanish“ (handgeschriebene Briefe und Schreibutensilien)

Lars Hahn: „Duraclip. Der heiße Tipp für die Bewerbungsmappe #DAILYVANISH“

Sprache der Dinge: „Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden: Der Schultaschenrechner SR1 #dailyvanish“

Der Bausparfuchs von Schwäbisch Hall: „Von Strümpfen und Lochkarten“

Christian Gries: „My #Dailyvanish: Liebesbrief an die Vergangenheit mit einem R4“

Kathrin Hilger: „Verlorene Abentuer: Dating ohne Internet und Handy“

Patricia Dickson (ref.ch): „Blogparade #DailyVanish: Bye Bye Wäscheschleuder“

Gruenderszene.de: „10 Technologien, die unsere Kinder nicht mehr kennen werden“ (kein direkter Beitrag zur Blogparade!)

Monika Meurer: „Verschwundene Dinge“

Lazy & Lovely: „Daily Vanish: Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden“

Daniela Lungwitz: „Dinge, die aus dem Alltag verschwinden“

Nina Gorgus/Historisches Museum Frankfurt: „Mein persönliches Alltagsverlustobjekt oder #dailyvanish“

Jan Graefe/Graefe media: „Die Zeit, wo ist sie hin? Beitrag zur Blogparade #DailyVanish“

Patrick Koglin: „Respekt“

Christian Rieger: „Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden #dailyvanish“

11punkt Verlag: „Augenpulver und Schusterjunge – Erinnerungen an den Bleisatz“

Tadaa passend zur Blogparade zum Foto-Contest auf: „Dailyvanish“

MoJour „Büro für besondere Maßnahmen: „#dailyvanish: Wendetoaster und Uhrenradio“

Stephanie Müller: „#DailyVanish: Diaprojektoren VS. BEamer“

Saskia Adolphy/Neanderthal Museum: „Bitte was sind Disketten? #dailyvanish“

GMX: „Wir haben euch so geliebt!“ (kein direkter Beitrag zur Blogparade!)

Museum Diary/Jenni Fuchs: „Daily Vanish: Things that are vanishing from our daily life“

Museum Burg Posterstein: „Sammlerstücke: Was ist eigentlich eine Blocksonnenuhr?“

Wera Wecker: „DailyVanish – Lametta, Telefone und Brettspiele“

Wilfried Hoge: „Aus dem Alltag verschwunden: Die Musterfarbrollen“

Museum für Kommunikation/DGPT: „Dinge, die aus unserem Alltag (nicht so ganz) verschwinden“

Technoseum: „Das Aus für die ‚Büroplörre'“

Universalmuseum Joanneum: „#DailyVanish: Damit Dinge nicht verschwinden“

Tanja Praske: „Wenn Wissen verschwindet – Schätze im Museumsdepot #DailyVanish“

Annabelle Hornung: „‚Nur nicht aus Liebe weinen…‘ Die Kassette geht, doch die Liebe bleibt… #DailyVanish“

Stadtmuseum Stuttgart: „#dailyvanish – Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden“

Axel Kopp: „Der papierlose Kulturbetrieb“

1Falt: „Dinge, die aus unserem Alltag verschwinden“

Tanja Neumann/museums(t)raum: „#DailyVanish“ oder Das Verschwinden des Füllers“ 

Stefanie Bamberg/Schön und fein: „Offline – mein Beitrag zur Blogparade #dailyvanish“

Susanne Breuss: „WERTSACHE NR.2: Ganz normale Schulhefte“

mediaculturablog: „Sounds #vomaussterbenbedroht“

69 Kommentare

  1. […] Link zur Blog-Parade des Museumshelden. […]

  2. […] Twitter erfuhr ich gestern von dieser Blogparade von Sebastian Hartmann. Als Mediävistin fällt mir da natürlich sofort einiges ein (Pergament! […]

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